Ahnenforschung H.K.

Nachfahren Andreas Gripekoven und Anna Catharina Hoeren

Auf dieser Webseite werden die Kinder und Enkel sowie einige Urenkel und Ururenkel der Eheleute Andreas Gripekoven (1798-1880) und Anna Catharina Hoeren (1802-1845) aus Mönchengladbach-Rheindahlen in Wort und Bild dargestellt. Es sind im Folgenden über 150 direkte Nachkommen dokumentiert. Hierdurch soll die Ahnenforschung für die Familie Gripekoven erleichtert werden.

Johann Andreas Gripekoven
* 11. 07. 1798 auf dem Südderatherhof in MG-Kothausen
Eltern: Conrad Gripekoven und Barbara geb. Clahsen
† 16. 03. 1880 MG-Rheindahlen (seine Grabplatte ist dort auf dem alten Friedhof)
∞ 16. 10. 1822 MG-Rheindahlen mit

Anna Catharina Hoeren
* 17. 03. 1802 MG-Rheindahlen
Eltern: Andreas Hoeren und Helena geb. Rahmen
† 25. 08. 1845 MG-Rheindahlen
Die Eheleute hatten 11 Kinder (siehe Familiendokumente).

Andreas Gripekoven wuchs als jüngstes Kind auf dem Bauernhof seiner Eltern auf, den diese lange Jahre gepachtet und 1811 erworben hatten. Conrad Gripekoven konnte schreiben, seine Ehefrau Barbara nicht.

Zeitgleich mit ihm gab es zwei Cousins, die ebenfalls seinen Namen trugen, nämlich den Gastwirt Johann Andreas Gripekoven (1785-1838) und den Ackerer Andreas Joseph Gripekoven gt. Wilhelms Sohn (1790-1825), sodass er selbst seinem Namen lange Jahre „Conrads Sohn“ hinzufügte.

In den Jahren 1817-1823 arbeitete Andreas G. als Gemeindesekretär und 1825, als er seinen Destilleriebetrieb begründete, ist er erstmalig als „Handelsmann“, ab 1827 als „Kaufmann“ belegt.

Bei seiner Heirat 1822 brachte er 230 Taler Schulden mit in die Ehe, während seine Ehefrau das Haus in der Wickratherstraße/ Ecke St. Peterstraße als Mitgift bekam, das die Nachkommen bis 1962. Zu diesem Besitz gehörten ein Hintergebäude, ein Garten und ein Bleichplatz sowie 13 Ruten Land. Allerdings war diese Mitgift durch 1000 Taler belastet.

Andreas Gripekoven (meistens wird seine Ehefrau auch als Vertragspartnerin genannt) weitete in der Folgezeit seinen Besitz aus: Im Jahre 1838 kaufte er von Heinrich Xanten, Ackersmann in Dahlen, zwei Ackerparzellen (die eine am Hohen Weg, die andere am Merreter Weg) für zusammen 309 Taler. Ein Jahr später (1839) kam für 110 Taler ein Gartengrundstück vor dem Mühlentor von der erwerbslosen Anna Maria Krappen hinzu. 1842 kaufte Andreas Gripekoven von der Spinnerin Maria Alexandrina Kox geb. von Lesaffre für 125 Taler ein Haus in der Sankt-Peter-Straße, wobei der Verkäuferin ein lebenslängliches Wohnrecht eingeräumt wurde.
Im Jahre 1843 erwarb Andreas Gripekoven von dem Landwirt und Brennereiinhaber Conrad Hauses und seiner Ehefrau Maria Gertrud Goertz aus Neersen für 5.500 Taler die Gerkerather Mühle, die zu diesem Zeitpunkt noch an Heinrich Zenzes verpachtet war. Nach dem Tode seiner Ehefrau Anna Catharina Hoeren (1845) zog Andreas Gripekoven mit seinen Kindern, von denen noch keines verheiratet war, auf die Gerkerather Mühle. Sicherlich wollte er mit diesem Schritt vor die Mauern der Stadt Dahlen auch in räumlicher Hinsicht Abstand von dem Haus in der Wickrather Straße schaffen, wo er mit seiner Ehefrau und Familie gelebt hatte. Auch die Tatsache, dass der zu diesem Zeitpunkt 47-jährige Andreas Gripekoven sich nicht wieder verehelichte, spricht dafür, dass er seiner Ehefrau zeitlebens nachtrauerte.
Anfang Januar 1857 nahm Andreas Gripekoven für sich und seine Kinder Louise, Joseph und Carolina von dem Dülkener Kaufmann Clemens Franz Erkens ein Kapital in Höhe von 1200 Talern auf. Warum sich die Genannten Geld leihen wollten oder mussten, ist nicht erkennbar. Caroline dachte noch lange nicht daran, sich zu verheiraten, sodass für sie aktuell keine Mitgift fällig war. Louise war bereits seit dreieinhalb Jahren mit Peter Graß verheiratet und konnte vielleicht eine Finanzspritze gut gebrauchen. Am Nötigsten hatte das Geld sicherlich der 23-jährige Joseph, der zu diesem Zeitpunkt als Handlungsgehilfe arbeitete und etwa zehn Wochen zuvor Henriette Wolters geschwängert hatte. Ende Mai 1857 fand schließlich die Hochzeit statt und gut zweieinhalb Monate später brachte Henriette Gripekoven den Sohn Carl zur Welt. Vermutlich war zumindest ein Teil dieser 1200 Taler als Startkapital für den zu gründenden gemeinsamen Hausstand gedacht gewesen. Carl wurde noch in einem Haus in der Mühlenstraße geboren. Ein Jahr später hatten Joseph und Henriette Gripekoven dann ihr endgültiges Domizil in der Wickrather Straße 37 bezogen, wo die Nachkommen bis Mitte des 20. Jahrhunderts wohnten.
Im Jahre 1860 verkaufte Andreas Gripekoven die Gerkerather Mühle und alle dazugehörigen Besitztümer an den Korschenbroicher Ackerer und Bierbrauer Peter Bolten. Infolgedessen bekamen seine fünf zu diesem Zeitpunkt noch minderjährigen Kinder (Carolina, Hubertina, Johanna, Josephina und Maximilian) je 1000 Taler – quasi als vorgezogene Mitgift.
Zwei Wochen nach dem Tode von Andreas Gripekoven verkauften seine Erben am 1. 4. 1880 das Wohnhaus, die Destillerie und alle anderen Gebäude sowie den Garten für 12.342 Mark und die eigentliche Firma für 32.571 Mark an Johanna Gripekoven und ihren Ehemann Hugo Zilges. Unter diesen Verkäufern war auch Johann Stevens, der in erster Ehe mit Josephina Gripekoven (ꝉ 1876) verheiratet gewesen war. Offensichtlich stieg letzterer nach diesem Rechtsakt als gleichberechtigter Teilhaber in die Firma „A. Gripekoven C. Sohn“ ein. Zumindest besaß er kurz vor seinem Tode im Jahre 1884 diese Position, sodass Hugo Zilges die Erben Stevens 1885 mit 16.441 Mark ausbezahlte, um von nun an alleiniger Firmeninhaber zu sein.
Hugo Zilges (senior) und später sein Sohn Josef Zilges führten nun die Destillerie weiter, die nach dem Tode des Letztgenannten im Jahre 1937 ihre Produktion eingestellt haben dürfte.
Die Erben von Hugo Zilges und seiner Ehefrau Katharina Gripekoven verkauften schließlich 1962 für 42.500 DM den gesamten Besitz an die Aktien-Baugesellschaft Mönchengladbach, die alle Gebäude abreißen und dort Wohnhäuser errichten ließ. Zuletzt hatte in dem Haus nur noch die alleinstehende Aloysia Zilges gelebt, die später nach Lüdenscheid zog, wo auch ihre Schwestern Bertha Kranz und Catharina Schöny in einem Seniorenwohnheim ihren Lebensabend verbrachten.

A. Gripekoven engagierte sich ehrenamtlich als Stadtverordneter, Mitglied und Präsident des Kirchenvorstandes (1832-1878) sowie stellv. Friedensrichter (1835-1879) in Odenkirchen.

Seine Ehefrau Anna Catharina war unehelich, wurde aber von Andreas Hoeren bei seiner Heirat mit Maria Helena Rahmen im Dezember 1802 als leibliche Tochter anerkannt (seine Vaterschaft hat er 1816 nochmals bekräftigt). Ungeklärt bleibt jedoch, warum Andreas Hoeren erst knapp neun Monate nach der Geburt von Anna Catharina deren Mutter Maria Helena Rahmen ehelichte.

Über das Familienleben von Andreas Gripekoven und Anna Catharina Hoeren berichtet ausführlich die Chronik ihrer Tochter Caroline Hoster (siehe Anhang).
Einige Daten haben mir freundlicher Weise Friedrich Pillen und Achim Vieten zur Verfügung gestellt. Ihnen sei herzlich gedankt.

Aktualiesiert am 11.02.2018

Andreas Gripekoven (Ölgemälde von S. Hartmann, datiert 1839)
Andreas Gripekoven mit (vermutlich) seinem Enkel Heinrich Zenzes
Anna Catharina Hoeren (Ölgemälde von ca. 1811, da es sie − der familiären Überlieferung nach − als Kommunionkind zeigen soll)
Totenzettel von A. C. Gripekoven
Gerkerather Mühle
Etikett aus der Destillerie Gripekoven
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